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Traumhafte Wanderwoche im andalusischen Frühling 1

Tag 1: Anreise

(Zum Vergrößern auf das Foto klicken)

Es geht endlich wieder los: Nach zwei Jahren der Neufindung und Neuorientierung sowie zahlreichen Fortbildungen freue ich mich "wie Bolle", dass ich wieder meiner Leidenschaft nachgehen kann. Ich habe das Glück, für Wikinger Reisen in diesem Frühling in Andalusien arbeiten zu dürfen. Es sind traumhafte Erlebnisse.

 

Am Dienstag, dem 26. April fliege ich bei bestem Wetter von Teneriffa-Süd nach Málaga, um in den nächsten 10 Tagen die Wanderungen der am 7. Mai beginnenden Reise kennenzulernen und vorzubereiten. Vor der Landung erschließt sich mir die faszinierende Bergwelt Südspaniens aus der Vogelperspektive. Ich bin erstaunt, wie grün sich Andalusien von oben präsentiert.

 

Málaga begrüßt mich zunächst unerwarteter Weise mit Regen. Ich nehme meinen Mietwagen bei Europcar in Empfang, kaufe noch im Aldi (haben wir auf Teneriffa noch nicht) Proviant für die nächsten Tage ein und mache mich auf den Weg in die Sierra Subbética - eine Berglandschaft im geografischen Zentrum Andalusiens. Dies wird für die nächsten vier Tage mein erster von drei Standorten sein. 

 

Das Abenteuer kann beginnen: Nachdem ich erst sehr spät und bereits im Dunkeln im Hotel ankomme, begrüßt mich der neue Tag auf wundervolle Weise:




Das Hotel Villa Turistíca de Priego ist herrlich gelegen inmitten der Sierra Subbética. Die Anlage wurde im Stile eines andalusischen Dorfes errichtet, das Haupthaus in Anlehnung an eine andalusische Hacienda. Typisch andalusisches Frühstück. Einfach lecker!

Tag 2: Wanderung von Los Villares nach Las Lagunillas

Ich habe heute das Glück, mit meinem langjährigen Kollegen Horst und seiner Wandergruppe mitlaufen zu dürfen. So erfahre ich gleich auch einige spannende Details. Wir besichtigen zunächst eine Olivenproduktion. Die bezaubernde Loli weiht uns in die Geheimnisse der Olivenölherstellung ein. Die Flasche ganz links wurde 2018 und 2020 mit dem Preis des besten Olivenöls der Welt ausgezeichnet.


Unerwarteter Besuch: Wildpferde begleiten uns auf unserem Weg. Olivenplantagen soweit das Auge reicht. Verlassene Bauerngehöfte ("cortijos").



Ich bin wieder in meinem "Element". Die Freude ist grenzenlos. Der andalusische Stier nimmt gern mal ein Auto auf die Schippe. Also Vorsicht!


Zum Abschluss besuchen wir Priego de Córdoba: Die Stadt des Wassers aufgrund ihrer zahlreichen Brunnen. Rechts die malerische Altstadt mit ihren engen und bunten Gassen.


Tag 3: Wanderung von Zagrilla nach Luque

Heute bin ich allein unterwegs. Am Hotel geht es los und zu Beginn steht ein 60-minütiger steiler Aufstieg an. Die Frühlingslandschaft ist so betörend, dass ich die Anstrengung gar nicht wahrnehme. Ein bunter Frühlingstraum.


Das Panorama ist spektakulär. Diesen Satz werde ich sicherlich noch häufiger verwenden. Blühende Pfingstrosen begleiten meinen Aufstieg.



Uralter Mandelbaum. Der Stamm hat sich gedreht. Daneben: Eine von vielen Quellen hier.


Stau auf dem Wanderweg. Die Ziegen sind völlig entspannt und lassen sich durch meine Anwesenheit gar nicht stören. Die Wolkenformation erinnert an ein weißes Ungeheuer.


Nun begegnet mir doch noch jemand: Ein anderer Wanderesel. In einiger Entfernung erblicke ich Luque: Das Ziel meiner heutigen Tour.


Eine kleine Kapelle im Zentrum von Luque. Rechts davor - ich kann es kaum glauben - eine Telefonzelle. Für die Jüngeren: Da konnte man früher telefonieren gegen Geldeinwurf. Ist aber außer Betrieb. Rechts meine Belohnung für den heutigen Tag. 


Tag 4: Schluchtenwanderung nach Zuheros am Río Bailón entlang

Diese Tour hat mich schwer begeistert. Sie führt zunächst durch eine ausgedehnte Weidefläche, dann durch Steineichenwald und zu guter Letzt durch die grandiose Schlucht des Río Bailón nach Zuheros - eines der schönsten Dörfer Spaniens. Zu Beginn besuche ich die oberhalb vom Wandereinstieg gelegene Kapelle "Virgen de la Sierra", ein andalusisches Heiligtum, herrlich gelegen auf einer Anhöhe mit, wie sollte es anders sein, spektakulärem Ausblick.



Die sattgrüne Weidefläche strahlt Ruhe aus. Hier deutet noch nichts auf die großartige Schlucht des Río Bailón hin. Pferde grasen gelassen in dieser beschaulichen Landschaft.


 

 

 

Ich genieße diesen herrlichen Tag und die unbeschreiblich schöne Landschaft. Durch einen Steineichenwald führt der Weg ohne großen Höhenunterschied weiter Richtung Schlucht. Sieht man mir an, wie viel Spaß ich habe?


Und plötzlich verengt sich der Weg und an beiden Seiten ragen hohe Felswände empor. Die Landschaft ändert sich schlagartig. 


Durch die beiden Felsen hindurch kommt das Ziel der Wanderung zum Vorschein: Das weiße Dorf Zuheros. Ich erreiche einen windigen Sattel und der Blick fällt auf die dahinter liegende weitläufige Ebene. Olivenplantagen soweit das Auge reicht. 


Das Castillo von Zuheros wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren als muslimische Festung errichtet. Daneben meine heutige Belohnung. Was für ein herrlicher Tag!!!


Tag 5: Besuch von Granada und Fahrt in die Sierra Nevada

Ich nehme Abschied von der Sierra Subbética. Eine tolle Gegend und ich freue mich bereits darauf, in einer Woche mit der Wandergruppe zurückzukehren. Das Wetter heute ist mal wieder genial und etwa 30 Kilometer vor Granada glaube ich, eine Fatamorgana zu sehen: Die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.


"Quién no ha visto Granada, no ha visto nada" - Wer Granada nicht gesehen hat, hat nichts gesehen, sagt ein spanisches Sprichwort. Diese weltoffene und lebendige Stadt besitzt das besterhaltenste maurische Erbe Europas. Nicht nur die Alhambra mit ihren wunderschönen Gärten fasziniert Millionen von Besuchern aus der ganzen Welt jedes Jahr, sondern ebenso die engen Gassen der Albayzin - der malerischen Altstadt. Und im Hintergrund thronen die bis weit in den Frühling schneebedeckten Dreitausender der Sierra Nevada. Nicht von ungefähr hat dieses Kunstwerk von Stadt immer wieder Künstler und Schriftsteller aus der ganzen Welt inspiriert. Hier einige Eindrücke meines Besuches.







Tag 6:  Finca Los Llanos und Wanderung rund um Capileira

Capileira nennt sich das Dorf in der Sierra Nevada - genauer gesagt in den Alpujarras, der südlichen Abdeckung des Gebirges - wo ich die nächsten Tagen verbringen werde. Das Landhotel, wo ich untergebracht bin, heißt Finca de Los Llanos. Auf meine Nachfrage bei der Chefin, woher der Name stamme, versicherte sie mir, dass es sich um einen Witz handelte: Denn "llano" (= flach) ist in Capileira gar nichts. Von hier aus sind die beiden höchsten Erhebungen der Sierra Nevada, der Mulhacén (3482m) und der Pico Veleta (3392m) nur einen Katzensprung nach oben entfernt.


 

 

 

 

Blick von der Terrasse des Landhotels Finca de Los LLanos. Wie man sieht: Ich freue mich auf die kommenden Tage hier.


Heute begleite ich wieder die Wandergruppe meines Kollegen Horst. Wir machen eine kleine Runde um unseren Ort Capileira. Immer wieder fällt von hier der Blick auf die schneebedeckten Giganten der Sierra Nevada.


Nach einem 30-minütigen Aufstieg sehen wir unter uns nochmals Capileira - herrlich eingebettet in die steilen Hänge der Alpujarras. 


Kurze Verschnaufpause. Frisches Wasser fließt an jeder Ecke mit Nachdruck Richtung Tal.


Dunkle Wolken ziehen auf am Nachmittag und lassen den Blick auf die Giganten der Sierra Nevada nicht mehr zu. In Capileira sind Korbwaren in allen Ausführungen erhältlich.


Tag 7: Die wunderschöne 7-Dörfer-Runde

Abermals darf mit der Gruppe mitwandern. Ich weiß, dass ich mich gern mit Superlativen selbst überbiete. Das ist meiner Leidenschaft geschuldet. Heute wieder Kaiserwetter und eine Tour die alles bietet, was mein Herz höher schlagen lässt: Verschlafene, urige andalusische Dörfer mit maurischem Flair, landwirtschaftliche Kulturflächen, grandiose Schluchten und Panoramen. Und natürlich fließendes Wasser allenthalben. Ein Traum.


Die Landschaft ist eine grüne Augenweide.

Eine alte Waschstelle im Dorf ("lavadero"). Kommunikationstreffpunkt der Frauen.



Blühende Kirschbäume im Dorf Pitres.

Mittagsrast auf einer uralten Hainbuche.


Briefkasten in muslimischem Stil.

Wie gehabt: Wasser fließt und rauscht.



Ebenfalls wie gehabt: Ich genieße den Tag.

Ohne Worte: Die Schönheit der Landschaft.

Quelle mit kohlensäurehaltigem Wasser.

Busquistar: Ein malerisches weißes Dorf.


Tag 8: Zum verlassenen Weiler La Cebadilla

Heute bin ich wieder allein auf Tour. Das Wetter ist mäßig vorhergesagt: 90% Regenwahrscheinlichkeit ab Mittag. Ich starte früh und laufe schnell. Abgesehen davon betrachte ich schlechtes Wetter immer als Herausforderung. Die Wanderung ist recht kurz und führt mich zum verlassenen Weiler La Cebadilla. Hier wohnten früher die Beschäftigten des dortigen Elektrizitätswerks. Neben einer kleinen Kirche gab es sogar eine Schule. Heute werden im Werk nur noch zwei Personen benötigt.

 

 

 

Skeptischer Blick heute Morgen auf die Wettervorhersage. Ich befinde mich am Informationszentrum für die Sierra Nevada in Capileira. Regen ist angesagt.


Der wildromantische Weg führt hinab in die Schlucht am Río Poqueira. 

Hier nochmal schwarz auf Metall: Das Wasser kommt aus dem Hochgebirge.



Hier lugt er durch die Wolken: Der Mulhacén. Mit 3482m der höchste Berg der Iberischen Halbinsel. Leider kein Panorama.

Weiterbildung unmöglich. Das Kätzchen will unter allen Umständen verhindern, dass ich mehr erfahre über meine heutige Route.


Wasser ist und bleibt meine große Faszination auf meiner Reise durch Andalusien.

Der verlassene Weiler La Cebadilla.

Großartige Ausblicke in die Schlucht.



Capileira ist wieder in Sichtweite. Der einsetzende Regen kann meine Laune nicht trüben.

 

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